Kai Middendorff Galerie
Christine Gironcoli
Das einzigartige Werk der Wiener Künstlerin (* 1941) steht bislang ganz im Schatten ihres Mannes, Bruno Gironcoli, mit dem sie in den 1950er Jahren Malerei studierte. Auf der Messe in Basel (Halle 4, June) haben wir das nur durch einen Zufall entdeckte Werk international vorgestellt – jetzt ist es zum ersten Mal in Österreich öffentlich zu sehen. Ausgehend von ihrer Jahrzehnte langen Praxis als Restauratorin, arbeitet Christine Gironcoli nicht auf konventionellen Leinwänden, sondern auf zum Teil mehr als hundert Jahre alten Doublier-Leinwänden (auch Stützleinwände genannt). Diese Gewebe werden auf die Rückseiten alter Bilder geklebt, um z.B. deren Einreißen zu verhindern. Im Prozess einer Restaurierung werden sie oftmals abgenommen. Auf Verfärbungen und Spuren, die sich im Laufe der Zeit ganz von allein auf ihnen abgezeichnet haben, reagiert die Künstlerin mit größter Sensibilität. Mal unmerklich fein, mal mit entschiedenen, pastosen Farb-Setzungen oder auch mit dem Applizieren gefundener Objekte. Christine Gironcoli thematisiert den verborgenen Kosmos, den die Rückseiten von Gemälden darstellen, und bringt als erste(r) Künstler*in die verdeckten Stützleinwände ans Licht. Am Konservatorium in Wien zur Pianistin ausgebildet, studierte Christine Gironcoli in den 1950er Jahren (bis 1961) Malerei an der Akademie für angewandte Kunst unter anderen mit Günter Brus und Bruno Gironcoli, den sie heiratete. Die Geburt ihrer gemeinsamen Tochter (1961) erlaubte keine Karriere im Kunstbetrieb. So erlernte sie den Beruf der Gemälde Restaura-torin, den sie bis 1995 ausübte. Seither widmet sie sich wieder intensiv der eigenen Kunst.
Biography
Am Konservatorium in Wien zur Pianistin ausgebildet, studierte Christine Gironcoli in den 1950er Jahren (bis 1961) Malerei an der Akademie für angewandte Kunst unter anderen mit Günter Brus und Bruno Gironcoli, den sie heiratete. Die Geburt ihrer gemeinsamen Tochter (1961) erlaubte keine Karriere im Kunstbetrieb. So erlernte sie den Beruf der Gemälde-Restaura-torin, den sie bis 1995 ausübte. Seither widmet sie sich wieder intensiv der eigenen Kunst. Im April feiert sie ihren 81. Geburtstag.
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Kai Middendorff
Christine Gironcoli
Das einzigartige Werk der Wiener Künstlerin (* 1941) steht bislang ganz im Schatten ihres Mannes, Bruno Gironcoli, mit dem sie in den 1950er Jahren Malerei studierte. Auf der Messe in Basel (Halle 4, June) haben wir das nur durch einen Zufall entdeckte Werk international vorgestellt – jetzt ist es zum ersten Mal in Österreich öffentlich zu sehen. Ausgehend von ihrer Jahrzehnte langen Praxis als Restauratorin, arbeitet Christine Gironcoli nicht auf konventionellen Leinwänden, sondern auf zum Teil mehr als hundert Jahre alten Doublier-Leinwänden (auch Stützleinwände genannt). Diese Gewebe werden auf die Rückseiten alter Bilder geklebt, um z.B. deren Einreißen zu verhindern. Im Prozess einer Restaurierung werden sie oftmals abgenommen. Auf Verfärbungen und Spuren, die sich im Laufe der Zeit ganz von allein auf ihnen abgezeichnet haben, reagiert die Künstlerin mit größter Sensibilität. Mal unmerklich fein, mal mit entschiedenen, pastosen Farb-Setzungen oder auch mit dem Applizieren gefundener Objekte. Christine Gironcoli thematisiert den verborgenen Kosmos, den die Rückseiten von Gemälden darstellen, und bringt als erste(r) Künstler*in die verdeckten Stützleinwände ans Licht. Am Konservatorium in Wien zur Pianistin ausgebildet, studierte Christine Gironcoli in den 1950er Jahren (bis 1961) Malerei an der Akademie für angewandte Kunst unter anderen mit Günter Brus und Bruno Gironcoli, den sie heiratete. Die Geburt ihrer gemeinsamen Tochter (1961) erlaubte keine Karriere im Kunstbetrieb. So erlernte sie den Beruf der Gemälde Restaura-torin, den sie bis 1995 ausübte. Seither widmet sie sich wieder intensiv der eigenen Kunst.
Biography
Am Konservatorium in Wien zur Pianistin ausgebildet, studierte Christine Gironcoli in den 1950er Jahren (bis 1961) Malerei an der Akademie für angewandte Kunst unter anderen mit Günter Brus und Bruno Gironcoli, den sie heiratete. Die Geburt ihrer gemeinsamen Tochter (1961) erlaubte keine Karriere im Kunstbetrieb. So erlernte sie den Beruf der Gemälde-Restaura-torin, den sie bis 1995 ausübte. Seither widmet sie sich wieder intensiv der eigenen Kunst. Im April feiert sie ihren 81. Geburtstag.